“Mein Name ist Arouna Kandé. Und ich bin ein Klimaflüchtling.”
Arouna wuchs in einer Bauernfamilie in der Region Kolda im Senegal auf, wo fast 80 % der Menschen in Armut leben. Familien wie die von Arouna haben es lange geschafft, ihren Lebensunterhalt mit kleinen Bauernhöfen und Herden zu bestreiten. Aber härtere Dürren und wachsende Wüsten machten ihre Situation unerträglich.
“Ich habe auf einem Bauernhof gearbeitet”, erinnert sich Arouna. “Die Felder waren ausgetrocknet. Darunter mussten alle Landwirte leiden. Die Zerstörung der Natur zwang uns, unsere Häuser zu verlassen.”
Arounas Familie war nicht mehr in der Lage, für ihn zu sorgen, und im Alter von 6 Jahren wurde er in die Küstenstadt Saint-Louis gebracht. Ohne das Wissen seiner Eltern wurde er in ein Waisenhaus gegeben, in dem die Kinder um Essen und Geld betteln mussten.
“Ich habe mich gefragt, ob ich jemals meine Familie wiedersehen werde.”
Als er zwölf Jahre alt war und immer noch jeden Tag auf den Straßen von Saint-Louis um Essen bettelte, um zu überleben, erfuhr er, dass seine beiden Eltern verstorben waren.
Jetzt ist Arouna ein junger Mann und hat festgestellt, dass das Leben in Saint-Louis ihn nicht von der Realität eines sich verändernden Planeten fernhält. Da die Stadt an der Küste liegt, wird Saint-Louis langsam von einem steigenden Meer verschlungen. Außerdem spülen stärkere Stürme oft Häuser und Geschäfte weg.
“Das Meer hat ihnen ihre Häuser genommen”, fährt Arouna fort. “Die Menschen konnten nirgendwo anders leben, nachdem ihre Häuser zerstört worden waren.”
“Das Meer hat alle Häuser in der Gegend eingenommen. Manche leben mittlerweile quasi im Meer.”
Angesichts der zunehmenden Wüsten im Osten und des steigenden Wassers im Westen wird der Senegal von der globalen Krise bedrängt. Viele junge Menschen sehen keine andere Wahl, als die gefährliche Migration nach Europa zu riskieren. Tragischerweise sterben sie oft auf dem Weg dorthin.
Arouna hat sein junges Erwachsenenalter dazu genutzt, den Kindern in den Waisenhäusern von Saint-Louis bei der Suche nach besseren Möglichkeiten zu helfen und dabei Kraft in ihrer Solidarität und ihrem Glauben zu finden.
Den Rest von Arounas herzzerreißender Geschichte, die sich in eine Erlösungsgeschichte verwandelt hat, kannst du in dem Dokumentarfilm “The Letter” sehen, der von Oscar-Preisträger Off the Fence Productions in Zusammenarbeit mit der Laudato Si’-Bewegung und dem Vatikan produziert und von YouTube Originals veröffentlicht wurde.
Der Film, der seit seiner Veröffentlichung am 4. Oktober mehr als 8 Millionen Mal angesehen wurde, erweckt die transformative Vision der Enzyklika Laudato Si’ von Papst Franziskus zum Leben und zeigt die Geschichten von Menschen wie Arouna – Stimmen, die in den globalen Gesprächen ungehört blieben und zu einem noch nie dagewesenen Dialog mit dem Papst eingeladen wurden.Informationen zu übersetzten Versionen von The Letter und wie du dich für unseren Planeten einsetzen kannst, findest du unter TheLetterFilm.org.